Insektensommer 2024

Insektenführung für Neugierige - Einführung in die Welt der Hummeln, Käfer & Schmetterlinge 

 

Am 2.6.2024 fand um 10 Uhr der diesjährige erste Insektenscouteinsatz statt. Nach dem Startpunkt am Europaplatz Wiesbaden durften Freiwillige unter fachkundiger Leitung ins Gelände gehen und ihr Glück versuchen, diese wichtigen Bestäubern auf die Spur zu kommen. Wussten Sie schon, dass es Insekten seit 400 Millionen Jahren auf der Erde leben? Dass sie die ersten Tiere waren, die fliegen konnten? Dass fast 60% aller Insekten nachtaktiv sind? Die Teilnehmer fanden über diese wichtigen Tiere noch mehr heraus.

 

Bei leicht windigem und etwas kühlem Wetter wurden aber über 30 verschiedene Insektenarten gesichtet. Auch dieses Jahr gibt es wieder die NABU-Entdeckungsfrage: Wie viele Feuerwanzen haben Sie gesehen? Dieses Insekten sind schon auffällig, weil sie die Farben von Eintracht Frankfurt tragen, Rot und Schwarz. Bei den Feuerwanzen sind diese Farben zur Feindabschreckung vorgesehen. Nur haben wir bei unserer Aktion keine Feuerwanzen gesehen. Aber es wurden viele Schwebfliegen, Wanzen und Hummeln gesichtet, vor allem sind letztere wertvolle Bestäuber. Denn 90% aller Bestäubung der Pflanzen auf der Erde läuft über die Mithilfe von Insekten ab. Auch eine späte Gelbrandfliege konnte gesichtet werden.

Nebenbei konnten auch ein paar Passanten auf diese größte Insektenzählaktion in Deutschland aufmerksam gemacht werden. Je mehr Menschen sich an dieser Aktion beteiligen, desto besser sind die gewonnenen Ergebnisse. Siehe auch:

https://www.nabu.de/news/2024/05/35008.html

 Text: Dr. Cornelia Beckert

 

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Exkursion am 19.5.2024

Foto: C. Beckert
Foto: C. Beckert

Am Pfingstsonntag um 10 Uhr führte eine Exkursion des NABU Wiesbaden 11 Interessierte rund um den Schiersteiner Hafen. Im Mittelpunkt des Interesses stand die Nachtigall, die vielen Menschen vom Hören-Sagen bekannt ist, die aber bewusst noch nicht oft wahrgenommen wurde. Zahlreiche Nachtigall-Männchen machten auch mit ihrem legendären Gesang auf sich aufmerksam, blieben aber im dichten Gebüsch verborgen. Weitere Vogelarten versuchten Konkurrenz zu machen, wie Mönchsgrasmücken und Amseln. Am Himmel zeigten sich Mauersegler und Rauchschwalben.

Daneben wurden etliche interessante Pflanzen bestimmt, darunter viele ehemalige Nutz- und Heilpflanzen. Der Färberwaid lieferte in früheren Zeiten blaue Farbe z. B. für Blue Jeans. Der Spitzwegerich lindert nicht nur Erkältungsbeschwerden, seine Knospen schmecken roh und gebraten.

 

Zu Abschluss führten verschiedene Wasservögel ihren Nachwuchs vor: Nilgänse, ein Stockentenpaar und eine stolze Schwanenfamilie mit 7 Jungen.  

Bericht: Peter Siersleben

Exkursion am 30. 3. 2024

Am Karsamstag fand die 2. Exkursion der Wald-Trilogie des NABU statt. Mit dem ehemaligen Revierförster Erich Mork ging es zum Erbsenacker im Osten Wiesbadens. Zu Beginn zeigte er den Teilnehmern eine geologische Besonderheit des Gebietes. Ein kleines Stück abseits des Weges standen sie plötzlich im Schlot eines 57 Millionen Jahre alten Vulkans, dessen Basalt als Steinbruch gedient hatte.

Erheblich jünger war der Märchenwald, durch den Herr Mork anschließend führte. Er ist seit 50 Jahren nicht mehr bewirtschaftet worden. Mächtige alte Bäume sind dort umgestürzt, bieten nun Lebensraum für Holz zersetzende Organismen und den Aufwuchs einer neuen Baumgeneration. Moos und Zunderschwämme verbreiten eine geheimnisvolle Atmosphäre, die jäh unterbrochen wurde durch zwei aufgeschreckte Wildschweine, die im Schweinsgalopp vorbeipreschten.

Auch die Vogelwelt meldete sich. Buntspecht, Mittelspecht, Grün- und Schwarzspecht ließen ihre markanten Rufe erschallen. Der Zilpzalp ist aus seinem Winterquartier zurückgekommen und ließ seinen monotonen Ruf hören. Melodische Singdrosseln, Gartenbaumläufer und viele andere Arten.

Wieder eine vielseitige, hochinteressante Exkursion. Die Teilnehmer gehen nun mit anderen Augen durch unsere Wälder und freuen sich schon auf die dritte Waldführung am 3. November.  

Bericht: Peter Siersleben

Exkursion am 17. 1. 2024

Foto: C. Beckert
Foto: C. Beckert

Exkursionsbericht 17.3.24

Am 17.3. lud der NABU Wiesbaden zu einer Waldexkursion ein. Der ehemalige Revierförster von Rambach, Herr Erich Mork, führte die Teilnehmer durch Teile des Waldes, für den er 40 Jahre lang verantwortlich gewesen war. Ursprünglich befanden sich dort dichte Fichtenbestände, die durch Trockenheit geschwächt Borkenkäfern und Stürmen zum Opfer fielen - der Fichtenwald war tot! Was kam danach? Herr Mork erklärte und zeigte es: Ohne menschliches Zutun entwickelte sich vor 4o Jahren ein gesunder, widerstandsfähiger Mischwald aus bis zu 13 verschiedenen Baumarten. Zu Beginn dominierte die Birke, die durch ihr Laub half die Rohhumusschicht aus Nadeln abzubauen, finden sich heute Eichen, Buchen, Kiefern, Lärchen, Kirschen, Edelkastanien u.a. Auf einem anderen Areal, auf dem erst vor 3 Jahren die Fichten eingegangen waren, zeigte Herr Mork den unterschiedlichen, natürlichen Auftrieb im Anfangsstadium, gepflanzt von Eichhörnchen, Eichelhähern, Mäusen und dem Anflug von Samen, weniger großer Nichtfichten, die durch die Kalamität nicht betroffen worden waren. Gefahr droht den jungen Bäumchen durch Verbiss und Geweih-Fegeschäden durch Reh- und Rotwild. Auf einer weiteren Fläche, abseits von Wegen, standen noch etliche abgestorbene Fichten wie bleiche Säulen zwischen Laubbäumen, einige schon umgestürzt. Aber auch sie haben noch großen ökologischen Nutzen für Vögel, sowie holzzersetzende Insekten und Pilze. Das Fazit am Ende der spannenden Führung: wir brauchen keine zu große Sorge um unsere Wälder zu haben. Die Natur schafft eigenständig resiliente, vielschichtige neue Strukturen.  

Bericht: Peter Siersleben


Exkursion am 28.1.2024

Foto: C. Beckert
Foto: C. Beckert

Am Sonntag den 28.1. trafen sich 13 naturinteressierte Damen und Herren am Schiersteiner Hafen, um unter Leitung von Volker Zeisberger die anwesende Vogelwelt zu erkunden. Den Anfang machte ein Stockentenpärchen. Herr Zeisberger erklärte: Die Weibchen bevorzugen bei
der Wahl ihres Favoriten denjenigen mit dem prächtigsten Brutkleid. Dafür beteiligen sich die Erpel nicht an der Aufzucht des Nachwuchses.

Zur Familie der Lappentaucher gehörte dagegen der Zwergtaucher, der seine Tauchkünste eifrig vorführte. Auch Teich- und Bläßhühner zeigten sich. Diese gehören zur Familie der Rallen. Von der Dyckerhoff-Brücke konnte das Hafengelände gut überblickt werden. Auf einer Eisfläche rastete ein Trupp Lachmöwen, auf dem Wasser Höckerschwäne und eine Nilgans, Kormorane, Graureiher und Weißstörche flogen vorbei, letztere gut zu unterscheiden am eingezogenen bzw. ausgestreckten Hals während des Fluges. Unterwegs waren auch zahlreiche Singvögel zu sehen und zu hören, u. a. ein Trupp Stieglitze und verschiedene Meisenarten.
Anschließend ging es noch zur ehemaligen Wassergewinnungsanlage. Vom Damm aus war ein leuchtend weißer Silberreiher nicht zu übersehen. Und dann das Highlight: von der Sonne beschienen spazierte eine Rohrdommel gemütlich am Rand eines Wasserbeckens entlang. pickte nach Futter und zeigte auch die "Pfahlstellung". Sie ist regelmäßiger Wintergast in Schierstein, aber aufgrund ihres Tarnkleides und der heimlichen Lebensweise im Schilf nur schwer zu entdecken. Plötzlich flog ein entengroßer Vogel auf. Der Fachmann bestimmte sofort: ein Gänsesäger und zwar ein weibliches Exemplar, erkennbar am braunen Kopf. Des weiteren tummelten sich etliche Pärchen Reiherenten und Schnatterenten auf der Wasserfläche. Auf der Wiese war ein Trupp Graugänse bei der
Nahrungssuche. Nur ein Teilnehmer lief nach Veranstaltungsende noch bis zur Wallufer Bucht und wurde auf dem Rückweg von 59 Kranichen belohnt, die auf dem Weg in ihre Brutgebiete Richtung NO zogen.

Eine gelungene Veranstaltung  mit vielen interessanten Vogelarten und
Informationen, die allen Teilnehmern Freude bereitete.   Bericht: Peter  Siersleben